Sally und Ruth Flörsheim

Der Text zu Sally und Ruth Flörsheim entstand 2014 während eines Projekts mit Schülern der Jahrgangsstufe Neun der Ricarda-Huch-Realschule in Dortmund. Die Schüler recherchierten eigenständig alle nötigen Informationen und verfassten daraus einen Text.

Sally Flörsheim

Zeichnung Sally Flörsheim

Sally Flörsheim gezeichnet von Andrea Joseph

Sally Flörsheim wurde im Jahre 1855 in Dortmund geboren. Er verstarb am 15 Februar 1911 im Alter von 55 Jahren.  Sein vollständiger Name wird sowohl mit Salomon Flörsheim als auch mit Sussman Flörsheim angegeben.
Flörsheim war Eisen- und Stahlhändler en gros. Die Adresse seiner Firma lautete “Am Hafen, Platz 51a”.

Verheiratet war er mit Selma Auerbach. Sie hatten acht Kinder, zwei von ihnen sind früh verstorben.
Die Namen ihrer Kinder lauteten (Geburts- und Sterbedaten konnten nicht immer herausgefunden werden):

- Martha Flörsheim (geboren 1893, gestorben 1944)
- Ernst Flörsheim (geboren 1896, gestorben 1941)
- Ruth Flörsheim (geboren 1900, gestorben 1998)
- Heinz Flörsheim (geboren 1901, gestorben 1942)
- Werner Flörsheim
- Anna Flörsheim
- Kätchen Flörsheim
- Richard Flörsheim

Sally Flörsheim hat viel ehrenamtlich gearbeitet: Er war Stadtverordneter in der Stadt Dortmund, war im Vorstand der jüdischen Gemeinde tätig und war  Mitglied im Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Außerdem baute er auch ein Kinderheim in Bad Sassendorf auf. Dort nahm man Kinder aller Konfessionen auf.

Ruth Flörsheim

Zeichnung Ruth Flörsheim

Zeichnung: Martina Dörr

Ruth ist das 5. Kind von Sally und Selma Flörsheim und wurde am 15. Juli 1900 in Dortmund geboren. Nachdem sie 1920 die Abiturprüfung bestanden hatte, absolvierte sie eine Lehre als Kunstbuchbinderin. Diese schloss sie als erste Frau in Westfalen mit der Masterprüfung ab.

Im Oktober 1933 musste sie jedoch Deutschland verlassen und arbeitete danach ohne offizielle Arbeitserlaubnis als Kindermädchen.

Seit 1948 arbeitete sie als Kunstbinderin und Graphikerin in Israel und gestaltete die Staatsgründungsurkunde Israels.

1952 kehrte sie nach Deutschland zurück und studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Soziologie. Sie war zweite Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und erhielt 1985 den Goldenen Ehrenring der Stadt Bielefeld. Am 13. November 1998 verstarb Ruth im hohen Alter von 98 Jahren in Oerlinghausen.

Recherche: Monja Imiolczyk und Marcel La Rosa
Text: Daren Dogan, Kristian Rajcic, Michelle Penck

Quellen & Literatur:
- Wittler, Christina; Perkuhn, Sybille: Ruth Florsheim. “Ich will wenigstens etwas tun, was ich, wenn ich schon bleiben muss, nur in Deutschland tun kann.”, in: Gleichstellungsstelle und Stadtarchiv Bielefeld (Hrsg.): Unglaublich weiblich. 800 Jahre Frauen in Bielefeld, Bielefeld 2014, S. 1-8.
Online: www.unglaublich-weiblich.de/pdf/1969_ruth_florsheim.pdf
- Ost und West: Illustrierte Monatsschrift für das ganze Judentum (Heft 3), März 1911, S. 293.
- Kohlpoth, Thomas: Die Synagoge am Hiltropwall. Von der Betstube zur Einweihung der Synagoge am 8./9.Juni 1900 – Der lange Weg zur Gleichberechtigung, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark 2/2000, S. 12-17.
- Standesamtsregister des Stadtarchivs Dortmund
- Dortmunder Adressbüchern im Stadtarchiv Dortmund.
- Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: http://db.yadvashem.org/names/search.html?language=de
- http://jinh.lima-city.de/gene/floersheim/Die_Familien_Floersheim_.html

Das Projekt wurde gefördert vom LeoBaeckProgramm der Stiftung “EVZ – Erinnerung. Verantwortung. Zukunft”
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